Vielen unbekannt dürfte das Xiaomi Huami Amazfit Cor Fitnessarmband sein, dass oftmals auch ohne den Namenshinweis auf Xiaomi vertrieben wird.
Das Amazfit Cor kann mit einem sehr gut ablesbaren 1,23 Farb-Touchscreen glänzen. Der Core selbst ist hervorragend an das Armband angepasst, beides macht einen sehr wertigen Eindruck. Leider hat man sich beim Verschluss des Armbands wieder auf einen einfachen Knopf anstatt der vermeintlich sichereren Variante mit einem Dorn (wie bei üblichen Armbanduhren) entschlossen. Trotzdem saß das Amazfit bislang egal in welcher Lage (Kämpfe im Schwimmbad, Stürze vom Wakeboard…) bombenfest.
Das eigentlich wichtigste dürfte logischerweise jedoch die Schritterkennung sein. Auch hier zeigt Xiaomi, warum ihre Fitnessarmbänder zu den gefragtesten Modellen überhaupt gehört. Im normalen Bewegungsablauf erfolgt die Schritterfassung sehr zuverlässig. Ein Vergleich beispielsweise mit dem Fitbit Charge 2 zeigt, dass dieses nachts während dem Schlaf Schritte aufzeichnet, das Amazfit hat dies bislang nicht. Nimmt man nun sportliche Aktivitäten in Angriff, können diese über die Mi Fit App manuell ausgewählt werden. Aktuell ist dies leider über das Touchscreen noch nicht möglich. Gestartet und gestoppt werden kann es allerdings dann doch wieder über das Armband. Entschließt man sich für ein kleines Lauftraining, wird die Zeit des zurückgelegten letzten Kilometer immer auf dem Touchscreen, begleitend von einem Vibrieren, angezeigt.
Einen GPS-Empfänger hat man dem Amazfit übrigens nicht spendiert. Sicherlich hat man sich aufgrund der Mehrkosten sowie der geringen Akkulaufzeit dagegen entschieden.
Das Amazfit Cor hat ebenfalls eine Herzfrequenz-Erkennung, die wie bei Fitnessarmbändern fast überall gängig über eine Diode auf der Innenseite des Core erfolgt. Die Wiederholungsfrequenz der Erfassung lässt sich manuell einstellen, beträgt allerdings mindestens 1 Minute. Der Regeneration nach einem Training lässt sich somit nur beschränkt überwachen.
Auf dem Display lassen sich verschiedenste Informationen abrufen. Es gibt sogar einen Editor, mit dem man mit etwas Programmierkenntnissen sein Amazfit-Startschirm komplett individuell gestalten kann. Wer nicht ganz so fit ist, kann sich bereits aus mehreren hundert Vorlagen eine auswählen. Leider ist der deutsche Bereich noch eher spärlich besetzt, aber es gibt bereits sehr interessante Varianten.
Ansonsten lassen sich wie inzwischen üblich Nachrichten (emails, Messenger, andere Apps) abrufen. Hier werden allerdings immer nur die ersten Worte angezeigt.
Eingehende Telefonate werden ebenfalls zuverlässig angezeigt und können direkt über den Touchscreen auch angenommen oder abgelehnt werden.
Wasserdicht – ja — Zertifikat – nein
Das Xiaomi Huami Amazfit Cor ist bis zu 50 Meter wasserdicht. Eine Zertifizierung hierfür konnte ich bislang noch nicht finden, es wird aber bislang von jedem Händler bestätigt und bislang hält es bei mir auch bei sämtlichen Wasseraktivitäten tapfer durch. Hier sollte man sich übrigens nicht wundern, dass das Display bei Kontakt mit Wasser automatisch einschaltet. Ich hoffe, dass dies mit einem zukünftigen Update evtl. abgestellt werden kann, da hierdurch die Akkuleistung sinken dürfte.
Weiter Punkte sammelt das Amazfit Cor durch die Schlafaufzeichnung. Hier folgt eine Auswertung statt und man erhält Tipps für einen besseren bzw. gesünderen Schlaf. Gleichzeit wird die Schlafphase (ich hoffe mal doch mal anonym) mit anderen Mi Band Nutzern verglichen (Bsp: Sie haben heute länger als 87 % der Nutzer geschlafen…). Nettes Gimmik, aber auch nicht zwingend.
Was mir persönlich noch fehlt, ist eigentlich fast schon zwingend ein Wettkampfmodus. Einfach andere Mi Band Träger zu einer Challenge herausfordern, das motiviert dann doch noch einige Schritte mehr zu machen. Stattdessen kann man sich mit anderen Usern jedoch verbinden, erhält von diesen neben der Anzahl der aktuellen Tagesschritte aber auch gleichzeitig den letzten Schlaf sowie das eingetragene Gewicht.
Sehr gute Akkuleistung
Das Amazfit Cor ist in ca. zweieinhalb Stunden geladen. Bei meiner Einstellung von einer minütlichen Herzfrequenzerfassung hebt der Akku gut 10 Tage, bis es wieder ans Stromnetz muss. Hierzu ist das mitgelieferte Kabel notwendig, dessen Ende sich dank eines kleinen Magnet an die Innenseite des Core heftet und diesen dann lädt. Witzige Lösung, allerdings hätte ich mir hier auch lieber einen Mini-USB Stecker gewünscht, da hier der Verlust oder einfach mal das Vergessen des Ladekabels nicht gleich an den Geldbeutel geht.
Fazit
Der Xiaomi Huami Amazfit Cor ist für Schnäppchenjäger, denen das Xiaomi Mi Band 3 vielleicht nicht so ganz zusagt, absolut empfehlenswert.
Die Ausstattung übertrifft locker das gut doppelt so teure Fitbit Charge 2. Zudem dürfte es mit weitaus mehr Smartphones (insbesondere der inzwischen weit verbreiteten Huawei und Xiaomi Serien) kompatibel sein wie das Fitbit.
- Farb-IPS-Touchscreen
- 50 Meter wasserdicht schwimmen
- Alipay Offline-Zahlung
- Übung Schlafdatensatz
- Informationserinnerung